TuRa Elsen Fußballabteilung

Delbrück siegt und TuRa überrascht

SILVESTERCUP: Westfalenligist gewinnt im Finale gegen den bärenstarken A-Ligisten aus Elsen

Paderborn. Acht Teams hatten sich seit der Premiere im Jahre 1988 in die Siegerliste des Silvestercups eingetragen. Bei der 24. Auflage dieses Hallenfußballturniers kam am Freitagabend eine neunte Mannschaft hinzu: Mit einem 3:1-Finalsieg gegen den Überraschungsfinalisten TuRa Elsen sicherte sich Westfalenligist Delbrücker SC im vollbesetzten Sportzentrum Maspernplatz erstmals in seiner Vereinsgeschichte den begehrten Silvestercup. Der dritte Rang ging an Titelverteidiger SV Heide. Der Gastgeber hatte im kleinen Finale mit 3:2 gegen den Hövelhofer SV gewonnen. 

Der Favorit setzt sich durch | FOTO: MARC KÖPPELMANNDer Delbrücker Waldemar Ritter (l.) lässt in dieser Szene einen Elsener Akteur stehen. Am Ende gewann der Westfalenligist das Endspiel gegen den A-Ligisten mit 3:1. Doch auch TuRa Elsen hatte Grund zum Jubeln. | FOTO: MARC KÖPPELMANN"Wir haben das Endspiel sicher nicht hochverdient gewonnen, denn Elsen hat sich extrem gut verkauft. Aber der Silvestercup-Gewinn ist einfach ein unheimlich gutes Gefühl", frohlockte DSC-Coach Werner Linnenbrink, der beim Silvestercup Cheftrainer Alfons Beckstedde vertrat. Und im Finale hatte Linnenbrink schon nach zwei Minuten über den 1:0-Führungstreffer durch Ole Siegel jubeln können. Doch Elsen agierte mit viel Selbstvertrauen und kam durch Tobias Kretschmer zum 1:1-Ausgleich (4.). Die DSC-Kicker Peter Berhorst (12.) und Yusuf Tumani (15.) stellten aber mit ihren späten Treffern den Sieg des haushohen Favoriten sicher. 

Im Halbfinale hatte der Delbrücker SC zuvor Westfalenligakonkurrent Hövelhofer SV mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen. Peter Berhorst hatte den DSC in Front gebracht, Marcel Thieschnieder glich für den HSV aus. In der Verlängerung traf Benjamin Braune zum Delbrücker 2:1, ehe eine äußerst umstrittene Schiedsrichterentscheidung für Aufregung sorgte. Oliver Brocke hatte mit der Schluss-Sirene das 2:2 für Hövelhof erzielt. Doch aus Sicht des Referees fiel dieser Treffer Sekundenbruchteile zu spät.

"Dazu sage ich lieber nichts", ärgerte sich HSV-Coach Stefan Weiß, dessen Mannen sich auch im kleinen Finale gegen den SV Heide ein wenig verschaukelt fühlten. Beim 2:2-Ausgleich durch Heides Kapitän Johannes Happe lag der Hövelhofer Dennis Hansmeier verletzt am Boden, ohne dass der Schiedsrichter die Partie unterbrach. Völlig regulär war dagegen das Heider Siegtor von A-Jugend-Spieler Filipe Domingues, der acht Sekunden vor Schluss zum 3:2-Endstand traf und damit seine starke Turnierleistung krönte.

Die Sensation des Turniers aber war die TuRa Elsen um den überragenden Sascha Schröder, der sich mit acht Treffern die Torjägerkanone sicherte. Vor 16 Jahren hatte die TuRa letztmals im Halbfinale gestanden. Ein dritter Platz im Jahre 1992 war zuvor der größte Elsener Silvestercup-Erfolg gewesen. Und nun drang die TuRa als A-Ligist bis ins Finale vor.

"Sensationell, was unsere Mannschaft heute als Kreisligist geleistet hat. Wir sind alle super stolz", freute sich Ingo Krüssmann. Der sportliche Leiter der TuRa Elsen war am Finaltag für den privat verhinderten Chefcoach Matthias Petrikowski eingesprungen. Doch Petrikowski, der im Vorjahr den SV Heide als Trainer zum Turniersieg geführt hatte und am Finaltag im ständigen telefonischen Kontakt mit Krüssmann stand, hatte seinen TuRa-Akteuren offensichtlich das nötige Silvestercup-Sieger-Gen eingepflanzt.

So waren die Elsener ohne Gegentor ins Achtelfinale marschiert. Dort wurde Bezirksligist Atteln souverän mit 4:1 bezwungen, ehe im Neunmeterschießen die Viertelfinal-Sensation gegen Westfalenligist SC Paderborn II gelang. Im Halbfinale musste dann der SV Heide, der zuvor gegen Borchen und Marienloh erst im Neunmeterschießen weitergekommen war, dran glauben. Durch drei blitzsaubere Tore von Tobias Kretschmer, Tim Jacobsmeyer und Sebastian Neubert schaltete Elsen den Gastgeber mit 3:0 aus.

Die Enttäuschung im Lager des SV Heide hielt sich jedoch in Grenzen. "Ein dritter Platz ist in einem solch hochkarätigen Feld immer aller Ehren wert", bilanzierte Fußballobmann Thomas Dreßler, der sich aus organisatorischer Sicht ohnehin als Sieger fühlen durfte. Mit insgesamt 7.000 Zuschauern konnte der SV Heide an den drei Turniertagen eine rekordverdächtige Kulisse verzeichnen. Der Silvestercup boomt weiter. Und dies dürfte beim nächsten Mal erst recht der Fall sein. Dann gibt’s mit der 25. Auflage ein Jubiläum. Noch dazu findet das Turnier freitags bis sonntags statt. Denn der 25. Silvestercup steigt vom 28. bis 30. Dezember 2012.

Quelle: Neue Westfälische - Paderborner Kreiszeitung, Samstag 31. Dezember 2011 von Hartmut Kleimann und Frank Beineke
 

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