Kreisliga A Paderborn: Aufsteiger SV RW Alfen und SV Heide Paderborn II bereichern die Liga
Kreis Paderborn (WV). In der Kreisliga A Paderborn verläuft die Saison bisher sehr spannend. Nach der Hinrunde kommen noch fünf Teams für die Meisterschaft in Frage. Als Herbstmeister überwintert der FC Stukenbrock, während TuRa Elsen und der SJC Hövelriege mit drei Punkten Rückstand folgen.
1. FC Stukenbrock
Der FC, der im Vorjahr erst im Entscheidungsspiel den Aufstieg verpasst hatte, spielte eine überragende Hinrunde. Die Stukenbrocker erzielten in 17 Spielen rekordverdächtige 88 Treffer und damit mehr als fünf Tore im Schnitt. Besonders auswärts trumpfte der Primus groß auf und gewann sämtliche Partien in der Fremde. Obwohl der FC nur eine Niederlage kassierte (1:4 gegen Neuenbeken), trennten sich die Verantwortlichen am Ölbach nach Weihnachten von Trainer Mark Sawkill. Die Nachfolge des 39-Jährigen tritt sein bisheriger Co-Trainer André Koslowski an. Da mit Ausnahme von Sebastian Räker (zum SJC Hövelriege) alle Stammspieler geblieben sind, geht der FC als Favorit in die Rückrunde.
2. TuRa Elsen
Der Vorjahresvierte spielt bisher eine gute Saison. Elsens Trainer Matthias Petrikowski konzentriert sich in seiner zweiten Saison im Dreizehnlindenstadion voll auf das Coaching. Der 34-Jährige spielte nur in einer Begegnung selber mit. »Unser Kader ist so groß, dass ich nicht unbedingt selber auf dem Rasen stehen muss. Mit dem Saisonverlauf bin ich zufrieden. Lediglich unsere 1:2-Niederlage in Schöning war unnötig. Außerdem waren wir beim 2:2 beim FC Stukenbrock die bessere Mannschaft«, bilanziert Petrikowski.
3. SJC Hövelriege
Nach dem Bezirksliga-Abstieg im Sommer überzeugt der SJC Hövelriege bisher besonders in den Heimspielen. Unter Lückings Eichen gewann der Sport-Jugend-Club bisher alle Partien. Die Elf des Trainerduos Jörg Linnemann und Christoph Bretschneider hat die mit Abstand beste Defensive der Liga. Der reaktivierte Torwart Markus Lünz kassierte bisher erst acht Gegentreffer. »Da wir in der Rückrunde mit Ausnahme des TuS Sennelager noch alle Konkurrenten zu Hause empfangen, rechnen wir uns in der Endabrechnung gute Chancen aus. Im Gegensatz zum FC Stukenbrock haben wir nicht den Druck, aufsteigen zu müssen«, sagt Jörg Linnemann. Nach Sebastian Räker kehrt nun auch Esat Selimi vom Ortsrivalen FC Hövelriege zurück.
4. SCV Neuenbeken
Im zweiten Jahr unter Trainer Michael Radtke spielt der SCV erneut um den Titel mit. Nach dem 4:1-Sieg in Stukenbrock am vierten Spieltag spielte der Vorjahresdritte sehr konstant, bevor der SCV nach einem 4:0-Sieg im Kreispokal gegen den Bezirksligisten SC Borchen in eine kleine Krise geriet. Völlig überraschend verlor der SC Viktoria am 28. Oktober mit 1:2 gegen die Sportfreunde Blau-Weiß Paderborn. Da der SCV auch drei Wochen später mit 3:5 in Mastbruch unterlag, überwintert die Radtke-Elf mit fünf Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze auf Rang vier. »Mit Ausnahme der 1:2-Niederlage gegen die Sportfreunde Blau-Weiß Paderborn bin ich mit der Hinserie einverstanden. Leider hatten wir bisher großes Verletzungspech. Ich musste teilweise auf sieben Stammspieler verzichten«, so Radtke.
5. TuS Sennelager
Der TuS bestätigt bisher seinen guten fünften Platz aus dem Vorjahr. Die Elf von Jürgen Hochrein hätte durchaus schon mehr als die bisher geholten 37 Punkte haben können, da bei den beiden Heimniederlagen gegen den FC Stukenbrock (0:1) und SV Heide Paderborn II (2:3) jeweils ein Elfmeter verschossen wurde. Der neue Torwart Simon Jürgens ersetzt Marco Zeyen gleichwertig, was zehn Spiele ohne Gegentor belegen. Da Simon Jürgens in den nächsten Monaten wegen eines Auslandssemesters nicht zur Verfügung steht, verpflichtete der TuS zur Rückserie mit Jonas Schulz vom SV Upsprunge einen neuen Torwart. Außerdem wechselt Michael Pühs aus der Mastbrucher A-Jugend zur Ernst-Ackermann-Kampfbahn.
6. TuS Egge Schwaney
Die junge Mannschaft von Trainer Thomas Bentler wurde im Sommer mit fünf bezirksligaerfahrenen Spielern verstärkt. Nach einer 0:5-Auftaktniederlage beim SJC Hövelriege gewann der TuS vier Spiele in Folge und spielte eine erfolgreiche Hinserie. Nach Platz elf im Vorjahr belegt der TuS nach neun Siegen und acht Niederlagen mit einem Torverhältnis von 44:45 momentan Platz sechs. Erwähnenswert ist, dass der TuS in der Fairness-Tabelle auf dem ersten Platz überwintert.
7. Delbrücker SC II
Nach einem durchwachsenen Saisonstart verabschiedete sich Delbrücks Spielertrainer Werner Linnenbrink bereits Mitte November nach einer 1:3-Niederlage in Alfen vom Saisonziel Platz eins bis fünf und sprach vom Abstiegskampf. Da der DSC II jedoch danach aus den letzten vier Spielen des Jahres 2012 zehn Punkte holte, überwintert der Vorjahressechste auf Rang sieben. Nach Linnenbrinks Rücktritt in der Winterpause (wir berichteten) suchen die Delbrücker momentan einen Trainer für die Rückrunde. Heinz Mehlich, der im Sommer den Trainerposten übernehmen wird, steht in einer Doppelfunktion als Jugendkoordinator und Reserve-Coach nicht zur Verfügung.
8. DJK Mastbruch
Beim Bezirksliga-Absteiger setzten die Verantwortlichen im Sommer unter dem neuen Trainer Helmut Hartmann konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Die DJK spielte fast immer mit mindestens sechs Spielern aus dem Jahrgang 1994, die teilweise auch noch in der A-Jugend spielen. Nach einem mäßigen Start mit fünf sieglosen Spielen gelang der DJK am sechsten Spieltag mit einem 3:1 in Schwaney der erste Dreier. Danach lief immer besser und die Mastbrucher konnten sogar den SCV Neuenbeken mit 5:3 besiegen.
9. SV RW Alfen
Der Neuling aus Alfen spielt bisher eine gute Rolle und bereichert die Liga. Die junge Mannschaft von Spielertrainer Waldemar Bera hat in den letzten 24 Monaten enorm dazugelernt. Besonders auf der heimischen Eschenkampfbahn überzeugten die Rot-Weißen mit 20 Punkten und nur einer Niederlage in der Hinrunde. Der angestrebte Klassenerhalt dürfte für die Alfener nur Formsache sein.
10. SV Heide II
Auch der zweite Aufsteiger holte bisher schon 23 Punkte. Allerdings hat das Team von Heides Spielertrainer Florian Schumacher schon 18 Spiele absolviert. Bemerkenswert ist, dass der Erfolg fast ohne Verstärkungen aus dem Bezirksligakader erzielt wurde. Steigerungsmöglichkeiten gibt es noch im Abwehrbereich, denn die Elf vom Rothesportplatz stellt mit momentan 64 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der Liga.
11. SV Schöning
Der Vorjahreszehnte behauptet sich auch in dieser Spielzeit im sicheren Mittelfeld. Besonders gegen die Topteams der Liga erzielten die Schöninger gute Ergebnisse. Unter anderem wurde der Tabellenzweite TuRa Elsen zu Hause mit 2:1 besiegt. Trainer Luigi Brusciano, der im November die A-Lizenz erworben hat, ist besonders mit dem taktischen Verhalten seiner Mannschaft sehr zufrieden.
12. SC BW Ostenland
Der SC Ostenland, der im Vorjahr noch neun Auswärtssiege landete, ist bisher auf fremden Plätzen sieglos. Daheim spielen die Blau-Weißen dagegen deutlich erfolgreicher als in der Saison 2011/2012. »Auswärts fehlen uns einfach die Treffer unseres Abgangs Enrik Hesse, der in den vergangenen drei Jahren 85 Tore erzielt hat«, sagt Coach Edmund Brökelmann. Für den 50-Jährigen übernimmt ab dem 1. Juli Ralf Brake das Traineramt in Ostenland.
13. SF BW Paderborn
Die Blau-Weißen spielen nach Rang sieben im Vorjahr bislang eine enttäuschende Runde. Dass die Mannschaft von Trainer Werner Schuck in der Defensive Probleme hat, zeigen 56 Gegentore in 18 Spielen sehr deutlich. Den Ruf als Wundertüte der Liga untermauerten die Sportfreunde mit einem 2:1-Sieg Ende Oktober in Neuenbeken. Danach kassierte die Schuck-Elf allerdings sechs Niederlagen in Serie.
14. SC Borchen II
Nach zwei neunten Plätzen in Folge unter Uwe Schöncke gab der neue Spielertrainer Daniel Borsch vor Saisonbeginn das Ziel Klassenerhalt aus. Nach einem durchwachsenen Start steigerte sich die SC-Reserve nach einer 0:9-Niederlage gegen den FC Stukenbrock zum Jahresende und erreichte mit drei Siegen zum Hinrundenende noch die angepeilten 20 Punkte.
15. Türk-Gücü Paderborn
Die Elf vom Niesenteich erwischte einen Fehlstart in die Saison 2012/2013. Erst am siebten Spieltag gelang beim 5:4 gegen den Delbrücker SC II der erste Sieg. Kurioserweise wurde bereits kurz vor diesem Spiel die Trennung von Trainer Jürgen Lex bekanntgegeben. Nach dem elften Spieltag kam dann unter Coach Uwe Schöncke die Wende. Der 47-Jährige holte mit seiner neuen Mannschaft in sechs Spielen zehn Punkte und kassierte dabei nur fünf Gegentore. Zur Rückrunde verstärkt Safak Akcay vom SV Geseke den Viertletzten.
16. Hövelhofer SV II
Nach der durchwachsenen Spielzeit 2011/2012 und Rang 13 im Vorjahr läuft es bisher in Hövelhof noch schlechter. Zwölf Zähler nach 18 Begegnungen sind eine Bilanz, die dringend verbessert werden muss, wenn nicht am Saisonende der Abstieg folgen soll. Für Aufsehen sorgte das Team von Trainer Georg Falow am 6. Dezember 2012, als die HSV-Reserve mit neun Landesligaspielern beim SV Heide Paderborn II antrat und nur 1:1 spielte.
17. Kastrioti Stukenbrock
Bei Kastrioti musste Anfang November der Retter des Vorjahres, Sokol Sahiti, seinen Stuhl räumen. Geschäftsführer Enver Dakaj übernahm zum zweiten Mal innerhalb von 13 Monaten den Posten des Interimscoaches. Unter der Regie des 35-Jährigen holten die Kosovaren in vier Spielen sechs Punkte. Trotzdem überwintern die Stukenbrocker mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf Rang 17.
18. FC Hövelriege
Der Vorjahresaufsteiger ist in dieser Spielzeit in der Kreisliga A nicht wettbewerbsfähig. 17 Niederlagen und 87 Gegentore in 17 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Zudem kassierte der FC Hövelriege schon acht Platzverweise. Die Hövelrieger Verantwortlichen um Trainer und Obmann Dieter Ernesti können bereits mit den Planungen für die Spielzeit 2013/2014 in der Kreisliga B beginnen.
Quelle: Westfälisches Volksblatt vom Montag, 28.01.2013 von Frank Brock